Sonntag, Mai 14, 2006

Cro-Mags, Bane, Betrayed – Conne Island, Leipzig

Freitag war Leipzig angesagt, inklusive Besuch des Conne Island. Zu bestaunen gab es das Hardcore Superpackage: Cro-Mags, Bane und Betrayed. Zuvor spielten aber noch Solid Ground aus der Schweiz und Farmers Boulevard aus Leipzig. Beides gute Bands, die man sich merken sollte. Allzu viel bekam ich von beiden allerdings nicht mit, da ich mir im Hof die Zeit durch Quatschen vertrieb und ein bisschen im zum Conne Island gehörigen Cafe abhing. Dort gibt es als Leseexemplare übrigens nicht nur die üblichen Heftchen, sondern auch das Berliner Antifakampfblatt Bahamas, welch Überraschung.
Nachdem die Crowd sich bei den zwei Vorbands aufgewärmt hatte, kamen nun die neuen Superstars des Hardcore: Betrayed. Vom ersten Ton an wurde jedes Wort mitgesungen und ein unglaublicher Moshpit begleitete das Konzert, der seinen Höhepunkt in einem riesigen Circlepit fand, animiert durch ein schönes Leuchtreklameschild. Selbst ein neuer Song wurde eingeübt und kräftig mitgesungen. Das Set bestand aus allen Krachern der Band, die von ihrer EP und der Split mit Champion bekannt sind sowie einem Dag Nasty und Minor Threat Cover. Eine gute Auswahl der Coverversionen, die zeigt, wo die Band ihre Wurzeln hat. Unterbrochen wurden die Songs nur durch die durchaus sympathischen Ansagen des Sängers. Die Band und Publikum gab alles, so dass schon zu befürchten war, das Bane es schwer haben werden.
Hatten sie aber nicht. Die Jungs von Bane legten gleich mit ihrem Hit „Can we start again“ los und konnten, trotz hochgelegter Latte von Betrayed, das Niveau halten. Routiniert und professionell spielte die Band, die auch schon ein paar Tage unterwegs ist, ihr Set und konnte durch ihr pathosloses Auftreten und ihre Songs überzeugen.
Den Schluss machten dann die „wiedervereinigten“ Cro-Mags. Eine Legende des NYHC. Am Mikrophon John Joseph, unterstützt von Cro-Mags Mitgliedern sowie von Biohazard und Leeway Leuten, also ohne Harley Flanagan. Das ganze war ganz okay, obwohl ich von solchen Reunion Sachen nichts halte, da das ganze oft in einem müden Abklatsch endet. Vorbei ist vorbei. Aber ein Hauch des 80er Jahre HC Spirit war dann doch zu spüren und ein schlecht gelaunter Sänger, der tierisch sauer darüber war, dass das Kabel seines Mikrophons ständig raus rutschte, zu beobachten. Glücklicherweise konnte ein passendes Kabel besorgt werden, bevor der Mann sich bzw. andere noch ins Unglück stürzte.
Bis zum Ende tat ich mir das ganze dann nicht an, sondern es ging weiter in einen seltsamen Laden, der mit Fußballutensilien zugepflastert war. Nett, die Wand, die David Beckham und der englischen Fußballmannschaft gewidmet ist. Dort treffen sich Fußballanhänger, die wissen, dass man an der Stadionkasse das Hirn nicht ausschalten muss.
Bilder vom Konzert gibt es hier: http://www.melanie-dressel.com