Samstag, April 29, 2006

Hammerhead, Hammerhead, Hammerhead

Vor einiger Zeit haben sich die Kings of Nihilism aus dem Rheinland schon aufgelöst, was bleibt sind ihre unglaublich Platten und der Streit, welches Album denn nun wegweisender ist: „Stay where the pepper grows“ oder das weiße Album. Für den Sommer 2006 kündigen sie nun eine DVD zur Bandgeschichte an: „Hammerhead – Versuch einer Annäherung“. Der Titel verspricht großes, also eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme und popkulturelle Einordnung des Phänomens Hammerhead. Angekündigt werden, neben Konzertaufnahmen und ähnlichen Standards, auch Interviews mit allen Wegbegleitern und Feinden. Der auf der Homepage herunterladbare Trailer verspricht großes, denn hier wird Klartext gesprochen und aus dem Nähkästchen geplaudert: Der Chef einer ihrer Plattenfirmen interpretiert den wirtschaftlichen Erfolg etwas eigenwillig: „Die Verkaufszahlen hätten besser sein können.“ Und weil die Band die besten Texte östlich der Bahamas verfasst, hier ihr ultimativer Abgesang auf jegliche Identitätspolitik:

Hammerhead – Zünd dich an

Geh nach Haus und zünd dich an
Da wo du hin willst kommst du niemals an
Da wo du jetzt bist, kommt nichts von dir
Hingeschissen, rausgebrochen, nichts ist von dir
Setz dich hin, bleib da wo du bist
Weiter kommst du eh nicht
Wohin du auch gehst, du kannst doch nichts
Das reicht für dich hier
Setzt dich hin, bleib da wo du bist
Weiter kommst du eh nicht
Mach das du doch weniger merkst
Und dann mach dich weg
Bemerken wird das keiner
Keiner, am wenigsten du es
Geh nach haus und zünd dich an
Da wo du hin willst kommst du niemals an!


Mein Gott, ist der Text gut. Ich glaube Henry Rollins hat hier fett mitgemischt, zumindest im Geiste. Musikalisch ist das ganze auch irgendwo zwischen NYHC und Black Flag mit einer gehörigen Portion Punkrock einzuordnen. Und das ganze auch noch aus dem Rheinland.